Montag, 6. April 2015

Das Panorama des Backpacker-Viertels ist interessant

Taxifahrer und Touranbieter lungern auf dem Trottoir und offerieren, was auch immer sie anzubieten haben. Und das zu höchst touristischen Preisen („Mister, special price for you!"). Dazwischen Touristen jeden Alters und aller Herren Länder, die hier ein Auge auf die indonesischen Schönheiten werfen können. Aber auch viele Einheimische, die bevorzugt am Wochenende hierher kommen, um westliche Grazien in Augenschein zu nehmen.
Die Backpacker Gegend von Jakarta. Die Jalan Jaksa ist eine kleine Straße, in der, besonders abends und nachts, einiges los ist. Wie man mit Touristen hier umspringt, sollten wir auch schnell herausfinden. Und zwar als wir uns nach unserer knapp 35-stündigen Gewalttour von Jambi nach Jakarta um eine Bleibe bemühten. Völlig fertig stolperten wir in das erste Hostel auf der Meile und fragten nach zwei Tisch Furnlab Sideboard Betten im Schlafsaal. Ausgebucht.
Ok, dann eben ein Doppelzimmer. Uns war es an diesem Abend egal, denn wir wollten nur noch in die Waagerechte. Das Zimmer, die brüchigen Betten mit den durchgelegenen Matratzen und die beiden schäbigen Nasszellen, die wir uns nicht nur mit den anderen Gästen sowie dem Betreiberclan, sondern auch mit diversen Kriechtieren und Pilzkulturen teilen mussten, spotteten jeder Beschreibung und rechtfertigten den aufgerufenen Preis nicht im Ansatz. Sei's drum, wir bekamen das was wir wollten und brauchten. Eine Mütze Schlaf.
Als Jochen kurz darauf seine Freundin mit der Standard Zeitung abholte und sich mit ihr zunächst fern ab der Jalan Jaksa ein Hotel gönnte, versuchte ich erneut, in unserem Hostel ein Dormbett zu bekommen. Ausgebucht. Aha. Ich hatte während unseres Aufenthaltes gerade mal zwei andere Gäste gesehen.
Und jeder davon hatte sein eigenes Zimmer. Nicht gewillt, mich auf den Arm nehmen zu lassen, zog ich von dannen und versuchte es in einigen weiteren Hostels. Keinen Dorm, aber dafür günstige Einzelzimmer fand ich eine Ecke weiter. Zudem einen netten Freisitz und kostenloses Internet.
Das klang vielversprechend wie die Moortens Garten Möbel die dort standen, hier wollte ich her. Ausgebucht. Was Wunder! Ich rang dem Rezeptionisten die Zusage ab, am nächsten Tag ein Einzelzimmer für mich bereit zu halten und klapperte noch einige weitere Gästehäuser ab. Als ich mich schließlich mit Stundentarifen konfrontiert sah, kehrte ich kleinlaut in die erste Bleibe zurück und nahm mir ein Einzelzimmer.
Als ich tags darauf mein mir zugesagtes Einzelzimmer in der weit netteren Herberge beziehen wollte, hieß es erneut: sorry, ausgebucht. Mir schwoll der Kamm. Ich ging zurück in das erste Hostel und fragte nur aus Spass nach einem Dormbett. Da hieß es, der Schlafsaal werde gerade renoviert.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.